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Bremsflüssigkeiten
Funktionsprinzip einer Hydraulikbremse
Mit dem Druck auf das Bremspedal wird über den Bremskraftverstärker ein Kolben im davor montierten Hauptbremszylinder betätigt. Dieser Kolben schiebt die Flüssigkeit nach vorne. Im System befindet sich die Bremsflüssigkeit. In der Regel besitzen Hauptbremszylinder zwei abgehende Bremsleitungen. Diese bilden diagonal mit Vorderachse und Hinterachse jeweils einen Bremskreis (vorne links mit hinten rechts und vorne rechts mit hinten links).
Durch den Druck auf den Kolben wird quasi die Bremsflüssigkeit angeschoben. Funktionstüchtige Bremsflüssigkeit lässt sich nicht komprimieren. An den Enden der Bremsleitungen sitzt wieder ein Bremskolben. Entweder ein Bremssattel (Scheibenbremse) oder ein Radbremszylinder (Trommelbremse). Der Kolben wird nur von der Bremsflüssigkeit nach außen verdrängt und drückt damit entweder die Bremsbacken an der Trommelbremse auseinander oder die Bremsklötze auf die Bremsscheibe.
Im System finden sich verschiedene Ventilsysteme. So beispielsweise Bremskraftregler an der Hinterachse, um die Bremskraft an das Gesamtgewicht anzupassen (Zuladung), Proportionsventile, um den unterschiedlichen Druckbedarf zwischen Scheibenbremse und Trommelbremse anzugleichen oder auch der Ventilblock für das ABS.
Wie altert Bremsflüssigkeit und was löst es aus?
Bremsflüssigkeit nimmt tatsächlich Wasser auf. Aber es sammelt sich nicht in der Bremsflüssigkeit vom Tropfen hin zu immer größer werdenden Mengen. Vielmehr wird das Wasser von der Bremsflüssigkeit gelöst, sodass es nicht komprimieren kann. Es ist eine der Aufgaben von Bremsflüssigkeit, eben die Bildung von Wassertropfen oder größeren Wassermengen zu verhindern.
Allerdings geschieht mit überalterter Bremsflüssigkeit etwas viel gefährlicheres (bei einer konkreten Bildung von Wasser würde sich das Bremsverhalten schleichend verschlechtern). Durch das in der Bremsflüssigkeit gelöste Wasser wird der Siedepunkt herabgesetzt. Bei Bremsflüssigkeit handelt es sich um Glykolverbindungen. Diese finden Sie auch in Frostschutzmitteln. Und wie Sie vielleicht wissen, ist das Frostschutzmittel sogar unter tropischen Bedingungen wichtig, weil es auch hier den Siedepunkt erhöht.
Direkt am Bremskolben ist die Bremsflüssigkeit dem Bremsbelag am nächsten. Das Bremsen selbst ist ein mechanischer Vorgang. Hier wird Bewegungsenergie durch Reibung in Wärmeenergie umgewandelt. Diese Wärme gelangt damit auch in den vorderen Bereich des Bremskolbens. Wird nun durch zu viel gelöstes Wasser der Siedepunkt verringert, bilden sich Dampfblasen. Diese Dampfblasen sind komprimierbar - und zwar in erheblichem Umfang! So passiert es häufig, dass nach einem Tritt auf die Bremse Dampfblasen erzeugt werden.
Beim nächsten Treten auf das Bremspedal kann plötzlich das Bremspedal komplett durchfallen. Im Glücksfall ist noch etwas Bremskraft da. Die Bremswirkung kann durch die Überhitzung aber auch völlig wegfallen. Das enorme Risiko liegt darin begründet, dass ein solches auslösendes Bremsmanöver nie vorausgesagt werden kann. Gerade noch konnten Sie das Fahrzeug abbremsen, beim nächsten Bremsmanöver nicht mehr. Auch mehrmaliges schnelles Pumpen des Bremspedals hilft jetzt nicht immer, um wenigstens notdürftig noch Bremswirkung zu erlangen.
Gibt es andere Schäden an der Bremsanlage, die durch Bremsflüssigkeit ausgelöst werden?
Bei der einsetzenden Oxidation (Korrosion) handelt es sich um Lochfraß. Dabei werden mikroskopisch kleinste Löcher buchstäblich in das Metall gesprengt. Während sichtbar eine kleine Öffnung entsteht, ist der entstandene Hohlraum dahinter, also im Metall, ein Vielfaches größer. So brechen entweder Bremsleitungen bei zu hohem Druck oder Undichtigkeiten an Dichtmanschetten treten auf. Betroffen sind alle Metalle, also in allen Ventilen wie Bremskraftregler, Haupt- und Radbremszylinder, Bremssättel, Ventile im ABS-Block und natürlich die Bremsleitungen selbst. Nicht selten ist es überalterte Bremsflüssigkeit, die solche kostspieligen Schäden auslöst.
Wie oft sollte Bremsflüssigkeit gewechselt werden?
Das Messen des Wasseranteils in der Bremsflüssigkeit wäre kostspielig. Da aber Bremsflüssigkeit auch unabhängig davon, ob ein Fahrzeug nun genutzt wird oder nicht, Wasser aufnimmt, ist man pauschal und aus absoluten Sicherheitsgründen dazu übergegangen, Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre vollständig zu wechseln. Das betrifft neben der Bremse auch die hydraulische Kupplung. Das Austauschen der Bremsflüssigkeit setzt Fachwissen und passendes Werkzeug voraus. So kann nicht an einem beliebigen Rad begonnen werden und der durchführende Mechaniker muss erkennen, wann neue Bremsflüssigkeit in der Bremsleitung ist. Letztendlich beginnt es schon beim vorsichtigem Umgang mit Bremsflüssigkeit, da diese auch Lacke zerstört.