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Fliehkraftkupplungen für MOTORRÄDER
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Wie funktionieren Fliehkraftkupplungen?
Eine Fliehkraftkupplung ist vom Konstruktionsprinzip eine selbstschaltende Wellenkupplung. Sie besteht aus Klappen oder Schiebern, an deren Außenseite sich Kupplungsbeläge befinden. Bei Stillstand oder niedriger Motordrehzahl ziehen Federn die Kupplungsbeläge nach innen und geben die mit dem Antrieb verbundene Kupplungsglocke frei. Der Motor kann dadurch lastfrei gestartet werden oder bei niedriger Motordrehzahl im Leerlauf laufen.
Nimmt die Motordrehzahl zu, drückt die Zentrifugalkraft die Kupplungsbeläge nach außen und überwindet die Federspannung. Da Fliehkraftkupplungen auf der Zentrifugalkraft basieren, finden Sie häufig auch die Bezeichnung „Zentrifugalkupplung" vor. Die Fliehkraftkupplung ist bei Rollern weitverbreiteter Standard, da sie kostengünstig und zuverlässig ist. Sie erhöht den Fahrkomfort und macht Bauteile einer manuellen Kupplung überflüssig. So wird kein Kupplung-Betätigungshebel oder Kupplungspedal benötigt und der Fahrer kuppelt zum Anhalten automatisch aus, wenn er das Gas zurücknimmt.
Der Kraftschluss zwischen den Kupplungsbelägen und der Kupplungsglocke erfolgt nicht abrupt, sondern fließend. Mit zunehmender Drehzahl verringert sich der Schlupf, bis bei der Einschaltdrehzahl der Kraftschluss vollkommen hergestellt ist.
Solange kein vollständiger Kraftschluss erfolgt ist (Schlupf), schleifen die Kupplungsbeläge an der Kupplungsglocke, wodurch ein Verschleiß erzeugt wird. Reparatursätze für Fliehkraftkupplungen erhalten Sie günstig in Top-Qualität bei Motointegrator.
Der Aufbau einer Fliehkraftkupplung
Die Fliehkraftkupplung teilt sich in Antrieb und Abtrieb auf. Der Antrieb der Fliehkraftkupplung ist innenliegend mit der Motorwelle fest verbunden. Der Abtrieb befindet sich außenliegend an der Kupplungsglocke und ist in der Regel mit einem Zahnkranz für die Antriebskette besetzt. Zwischen Antrieb und Abtrieb sorgen die beweglichen Kupplungsschieber oder Klappen für den trennbaren Kraftschluss beider Komponenten.
Unterschiedliche Konstruktionsprinzipien der Fliehkraftkupplung
Im Laufe der Zeit haben sich zwei verschiedene Konstruktionsprinzipien für Fliehkraftkupplungen etabliert: radiale Fliehkraftkupplung und tangentiale Fliehkraftkupplung. Beide Prinzipien haben Vor- und Nachteile.
Die radiale Fliehkraftkupplung
Bei dem radialen Konstruktionsprinzip sind die Schieber (in der Regel 3) radial angebracht und bewegen sich drehzahlabhängig nach außen. Für den Kraftschluss werden nahezu 100 Prozent der Antriebsglocke genutzt, womit sich besonders hohe Kräfte übertragen lassen.
Dem Vorteil auch stärkere Motorleistung zu übertragen, stehen die höheren Kosten gegenüber. Sind radiale Fliehkraftkupplungen nicht ganz exakt gefertigt, kommt es schnell zu Verkantungen der Schieber und die Kupplung kuppelt nicht ein oder trennt nicht.
Die tangentiale Fliehkraftkupplung
An weit außenliegenden Drehpunkten besitzt die tangentiale Fliehkraftkupplung bogenförmige Klappen. Es handelt sich um ein einfaches und damit preisgünstiges Prinzip. Es wird dabei jedoch nur ein Teil des Glockenumfangs zur KraftÜbertragung genutzt, sodass sie leistungsschwächeren Motoren vorbehalten ist.
In welchen Bereichen bringen Fliehkraftkupplungen Vorteile?
Bevorzugt finden Fliehkraftkupplungen für kleine drehmomentschwache Benzinmotoren mit hohen Drehzahlen ihre Anwendung. So sind Sie häufig bei Kleinkrafträdern anzutreffen, wo auch Anfänger sehr leicht mit dem Komfort der Fliehkraftkupplung zurechtkommen. Bei Rollern ist sie Standard und oft mit einer stufenlosen Automatikschaltung (Variomatik) gepaart. Dann erfolgt die Übertragung der Motorkraft jedoch über Keilriemen anstelle einer Antriebskette.
Ebenfalls bei Quads oder Karts begegnen Ihnen häufig die Fliehkraftkupplungen. Aufgrund der stärkeren Motorleistung dann meistens als radiale Fliehkraftkupplung.
Mit Fliehkraftkupplungen lassen sich auch Motorräder mit höherer Leistung ausrüsten, vorwiegend im Enduro-Bereich. Auch nachträglich kann ein Motorrad mit einer Fliehkraftkupplung umgerüstet werden, zum Beispiel mit einem Nachrüstsatz des amerikanischen Herstellers Rekluse. Durch die sanften Kupplungsvorgänge steigt der Fahrkomfort und die herkömmliche Kupplungsmechanik samt Kupplungshebel am Lenker entfällt dabei. Bei Stopps kuppelt der Motor selbsttätig aus, ähnlich einem Automatikgetriebe im Auto. Auch Anfängern fällt das Motorradfahren mit der Rekluse-Kupplung deutlich leichter.
Die einfache Bedienbarkeit der Fliehkraftkupplung ist auch für die Verbreitung bei Motorgeräten wie zum Beispiel Rüttelplatten, Motorrasenmähern, Motorsensen oder Motorsägen verantwortlich. Ersatzteile für Fliehkraftkupplungen mit 20 mm Welle oder 25 mm Wellendurchmesser finden Sie ganz einfach im preisgekrönten Online-Shop von Motointegrator.
Defekte an Fliehkraftkupplungen
Defekte an Fliehkraftkupplungen sind durch die Einfachheit eher selten und meistens verschleiß- bzw. altersbedingt. Wie auch bei anderen Kupplungen tritt während der Schleifphase beim Einkuppeln eine Abnutzung der Kupplungsbeläge statt. Sind die Kupplungsbeläge zu weit abgenutzt und außerhalb der Nachstelltoleranz, ist kein vollkommener Kraftschluss zwischen Motor und Antrieb mehr möglich. Anfangs wird bei Belastung der Motor sporadisch aufheulen, immer wenn der Kraftschluss nachlässt. Dadurch schleifen die Kupplungsbeläge auch beim eingekuppelten Antrieb und der Verschleiß nimmt rapide zu. Nach kurzer Zeit wird der Kraftschluss ganz aufgehoben und es erfolgt keine nennenswerte Übertragung mehr auf den Antrieb.
Auch das Gegenteil von fehlendem Kraftschluss ist bei der Fliehkraftkupplung möglich, wenn sich der Kraftschluss bei Rücknahme des Gases nicht mehr löst. Für die Unterbrechung des Kraftschlusses sind Federn verantwortlich. Ermüden die Federn aufgrund des Alters oder brechen sogar, trennen sie den Kraftschluss nicht vollständig oder gar nicht bei niedriger Motordrehzahl. Der Motor wird abgewürgt.
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